Der erste Besuch

Über die Monate waren viele Informationen zu den Hundetötungen und Zuständen in Rumänien nach Deutschland gesickert, teils seriöse, teils unseriöse. Es war schwer, sich aus der Ferne ein Bild der Lage vor Ort zu machen. Als deutschlandweite Tierrechtsorganisation haben wir viele Gebiete, in denen wir aktiv sind und immer alle Hände voll zu tun. Als die Nachrichten von illegalen Fangaktionen auch nach dem Verbot der Hundetötungen Ende Juni 2014 jedoch nicht abrissen und wir direkt um Hilfe für rumänische Tierschützer gebeten wurden, entschlossen wir uns, Rumänien einen Besuch abzustatten und uns ein eigenes Bild der Lage vor Ort zu machen. Eines unserer Hauptanliegen war, uns mit Claudiu Dumitriu zu treffen, einem der prominentesten Tierschützer des Landes, um über mögliche Hilfeleistungen und -stellungen für ihn und seinen Verein "Alianta pentru Combaterea Abuzurilor" (Allianz gegen Missbrauch) zu sprechen und seine Arbeit kennenzulernen.

So fuhren zwei unserer Aktivisten Mitte Juli 2014 mit unserem Bus in unser Tierheim Gyula in Ungarn direkt an der rumänischen Grenze und von dort nach Slatina in Rumänien, um Claudiu zu treffen: Uns fielen besonders die vielen überfahrenen Tiere auf den rumänischen Straßen auf, die nie weggeräumt zu werden scheinen. Alle paar Kilometer war ein Hund dabei. Es dauerte nicht lange, bis wir den ersten Straßenhund erblickten. Ihm folgten weitere auf der gut acht Stunden langen Fahrt, was uns sehr verwunderte, da dies den Panikmeldungen aus dem Internet zu widersprechen schien.

In Slatina angekommen, trafen wir uns mit Claudiu und fragten die Fragen, die uns so sehr auf dem Herzen lagen. Er gab uns einen ersten rationalen Überblick zur aktuellen Lage, frei von Panikmache, Übertreibungen und Übersteigerungen. Denn diese sind bei der Lage in Rumänien nicht nötig, die Situation für sich ist schlimm genug und bedarf keiner Ausschmückungen.

Die Tötungsstation in Slatina

Am nächsten Tag entschlossen wir uns mit Hilfe Eingeweihter, einen Undercover-Dreh in der Tötungssation in Slatina zu machen und uns die immer wieder von dort geschilderten schrecklichen Zustände live anzusehen, um sie verifizieren zu können. Claudiu verschaffte uns den Kontakt und wir fuhren ohne ihn in Richtung Tötungsstation. Das Shelter liegt etwas abwegig am Ende einer verschnörkelten Schotterpiste und ist gut bewacht. Die Mitarbeiter kamen sofort zu uns ans Tor. Unter dem Vorwand, deutsche Tierschützer zu sein, die Adoptionskontakte für Welpen nach Deutschland herstellen könnten, wurden wir nach einigen Minuten Verhandlungen durch unsere rumänische Begleitung (eine anerkannte Tierschützerin mit Weisungsbefugnis) in das Shelter gelassen. Allerdings nur unter Androhung eines strikten Filmverbots, das derart ausgesprochen wurde, dass klar war, dass bei Verstoß alle Register gezogen würden. Wir ließen alle Kameras zurück und nahmen nur heimlich investigative Ausrüstung von Claudiu und eine Handycam mit, die wir unbemerkt an den Arbeitern vorbeischmuggeln konnten.

Die Situation, die sich uns in dem Shelter bot, war kaum vorstellbar. Es gibt dort drei Bereiche: Zwei Gebäude, in denen Zwinger stehen, die teils mit mehreren Hunden gefüllt sind, und einen etwas abgelegenen Außenbereich mit Zwingern. In den beiden Gebäuden roch es bestialisch, die Böden waren nass und mit Kot und Urin bespritzt. Die meisten der Hunde waren in einem schrecklichen bis teils katastrophalen Zustand. Einige waren derart abgemagert, dass man ihre Rippen sehen konnte, nicht wenige hatten Wunden, fast alle hatten Parasiten, Hautkrankheiten und -entzündungen. Der Kot wies deutlich daraufhin, dass es den meisten nicht gut ging, sie interne Parasiten hatten, zu wenig zu trinken und kaum bis nichts zu essen bekamen. In den beiden ebenerdingen Gebäuden gab es nur jeweils eine Palette pro Zwinger, die in die Ecke geschmissen worden war. Hier kauerten die meisten der Hunde, um nicht auf dem kalten Beton in ihren eigenen Exkrementen liegen zu müssen. Von den beiden Gebäuden etwas entfernt liegt der dritte Trakt - die Außenanlage. Die mikrigen Hütten in den Zwingern boten nicht genügend Platz im Schatten für alle und keinerlei Rückzugsmöglichkeiten für die Tiere. Auch Jungtiere (Welpen) befanden sich unter den Hunden. Futter konnten wir auf dem ganzen Gelände keines ausfindig machen. Einige Plastikeimer in den Gehegen der Außenanlage waren stark abgenagt aus Hunger, die Trinkgefäße moosgrün vor Algen. Sie wurden wohl noch nie gereinigt. Die Hunde tranken wiederwillig aus ihnen, da die Sonne mit voller Hitze auf den Asphalt brannte. Nicht wenige der Hunde hatten offene Wunden.

Wir wurden von allen, die noch in der Lage waren, aufzustehen und zu gehen, freudig begrüßt - ein schmerzvoller Moment, v.a. da wir uns kaum mit ihnen abgeben konnten. Zu groß war die Angst, beim Filmen entdeckt zu werden. Einer der Arbeiter drohte mehrmals aggressiv mit einer Schaufel. Ingesamt waren alle Mitarbeier und der Leiter des Shelters angespannt, sie griffen immer wieder zum Handy und telefonierten länger. Paradox war, dass mindestens einer von ihnen wie auch der Chef selbst Hunde hatten, die auf dem Gelände frei umherliefen. Auf Nachfrage bestätigten sie uns, dass es ihre eigenen Hunde seien. Für uns stand die unaugesprochene Frage im Raum, wie einer, der offensichtlich selbst einen Hund als tierischen Mitbewohner hat, zeitgleich hunderte Hunde töten und verhungern lassen kann.

Wir verließen die Tötugsstation psychisch deutlich betroffen, aber mit dem unbändigen Willen, hier einschreiten zu müssen. Was wir gesehen hatten war die Hundehölle. Adoption findet hier unter keinen Umständen statt, die Intention dazu ist nicht im Entferntesten erkennbar. Die Hunde werden hier schlichtweg getötet oder ihrem Schicksal überlassen, um keinen Gesetzesbruch zu begehen. In beiden Fällen findet ihr Leben ein brutales Ende. Wir hatten nicht genug Zeit, um das Ganze geistig und emotional zu verarbeiten, da wir noch am selben Tag nach Bukarest aufbrachen.

Bukarest und die Hundefänger

Noch am selben Tag fuhren wir Richtung Haupstadt. Claudiu fuhr vor uns wies uns den Weg. Wir erreichten Bukarest am frühen Abend, gerade noch rechtzeitig, um uns vor dem Treffpunkt der ASPA einzufinden. Uns fiel sofort auf, dass wir keinerlei Straßenhunde in der Stadt sehen konnten. Wir hatten spontan erfahren, dass auch an diesem Tag einige Tierschützerinnen und Tierschützer vor Ort sein wollten, um die Hundefänger bei ihren Einfangaktionen zu begleiten und ihre illegalen Vergehen zu dokumentieren. So zögerten wir keine Sekunde und fuhren zu dem Treffpunkt. Wir waren die ersten vor Ort, zückten unsere Kamera und machten die ersten Aufnahmen der Anlage und der nach und nach eintreffenden Hundefänger. Diese reagierten von Anfang an hochaggresiv auf unsere Annwesenheit, beschimpften uns und spuckten bei herabgelassenen Fenstern im Vorbeifahren auf uns. Langsam aber stetig gesellten sich auch die lokalen Tierschützer zu uns, versammelten sich jedoch aus Vorsicht auf der anderen Seite der Straße. Nun trafen die Wägen der lokalen Polizei ein - schwarze SUVs mit vermummten Polizisten gekleidet wie Sondereinsatzkommandos, mit Helm, Schussweste und Springerstiefeln. Kurz darauf traf Bancescu ein, der Chef der ASPA. Er kam in seinem weißen Golf GTI mit abgedunkelten Fenstern. Lokale Polizei und Hundefäger begrüßten und versammelten sich auf dem Gelände. Wir blieben direkt vor dem Eingang und hielten die Situaton mit unserer Kamera fest, bis einige Mitarbeiter der ASPA - kräftige Männer - aus dem Gelände auf uns zukamen, um uns und die rumänischen Aktivisten zu bedrohen. Sie spuckten abermals auf uns und drohten damit, Steine auf uns und das Auto zu werfen. Einer ging über die Straße und bedrängte eine der rumänischen Aktivistinnen. Die Situation war äußerst angespannt und wir entschieden uns, die reguläre Polizei zu rufen. Diese ließ trotz Notruf eine gute halbe Stunde auf sich warten, was uns nicht wie ein Zufall erschien. Erst kurz vor dem Aufbruch des Konvois aus Hundefägern und lokaler Polizei traf sie ein, sodass wir uns entscheiden mussten, unsere Aussage zu machen oder dem schnell abbrausenden Konvoi zu folgen. Wir entschieden uns für letzteres und folgten den Wägen der ASPA und ihrem Polizeigeleit.

Der Konvoi schoss mit guten hundert Sachen durch die Straßen und überfuhr rote Ampeln, um uns und die anderen Tierschützer abzuwimmeln. Als dies nicht gelang, fuhr er in das Gelände eines Krankenhauses, zu dem uns der Zugang verwehrt wurde. Die anderen Aktivisten versuchten ihr Glück, wir hingegen folgten Bancescu, der nicht auf das Gelände gefahren war, sondern weiter der Straße folgte. Wir vermuteten, dass die Hundefänger ohne ihren Kopf keine Entscheidungen treffen würden. Ganze zwei Stunden wichen wir nicht von seiner Seite. Mit über 130 kmh fuhr er wie ein Wilder durch die Stadt, mit quietschenden Reifen um die Ecken, über rote Ampeln, durch extrem enge und dunkle Gassen mit Menschen auf der Straße und Gegenverkehr. Wir ließen uns mit Claudius Skodia Octavia nicht abwimmeln und Claudiu bewies seine Fahrkünste. Plöztlich hatten wir Bancescu nach einem riskanten Überhol- und Abhängmanöver seinerseits in einer dunklen Gasse aus den Augen verloren. Wir fuhren langsam die Gegend ab und fanden ihn mit ausgeschalteten Lichtern in einer Ecke stehen. Wir näherten uns ihm, als er plötzlich grelles Fernlicht einschaltete und rückwärts davonfuhr. Nach einigen weiteren Minuten hatten wir ihn aus den Augen verloren.

Claudiu rief die andern Aktivisten an und wir entschieden uns, uns wieder zu ihnen zu gesellen, da diese die Verfolgung des Konvois wieder erfolgreich aufnehmen hatten können. Wir stießen zu ihnen und verfolgten die Hundefänger in Geleit der lokalen Polizei mehrere Stunden lang durch die Nacht. Die vermummten Spezialeinsatzkräfte in den SUVs der lokalen Polizei versuchten immer wieder, unsere Autos zu blockieren, damit die Hundefänger ungestört vorfahren und zuschlagen konnten. Mehrere Male konnte der Konvoi zum Halt gebracht und Hunde in letztere Sekunde vor den Hundefängern durch unser Einschreiten mit lautem Schreien und direktem Dazwischengehen gerettet werden. Einige Anwohner kamen uns hierbei lautstark zur Hilfe. Immer wieder drohten die Polizeibeamten mit großen Pfeffersprayflaschen und musste einige von uns aus den Autos springen und zu Fuß an den uns blockierenden Polizeiwägen den Transportern der Hundefäänger hinterhersprinten.

Bei dieser mehrstündigen Verfolgungsjagd durch die Stadt hielten die Hundefänger immer wieder zwanghaft nach umherlaufenden Hunden Ausschau. Ihre Absichten galten ganz klar unbewachten Haushunden mit Auslauf. Von den angeblich rund 40 - 65.000 Straßenhunden – eine Nummer, die die Handlungen der ASPA rechtfertigen soll – fehlte jede Spur. Was sich uns hier bot, war unbeschreiblich. Man merkte förmlich den Frust und Zwang der Hundefänger, die im Eiltempo das ganze Stadtviertel abgrasten, um irgendwo auch nur irgendwie einen Hund herzubekommen. Ein bizarres Schauspiel, das abrupt einen neuen Höhepunkt fand...

Der Hinterhalt und die brutale Attacke

Die ganze Verfolgungsjagd gipfelte für uns und Claudiu in einem unerwarteten Ausmaß. In einer engen Straße schoben sich zwei Wägen der lokalen Polizei jeweils einer vor und einer hinter Claudius Auto. An der kommenden Kreuzung nahm der fordere Polizeiwagen Fahrt auf und verschwand um die Kurve. Als wir mit dem Skoda an die Kreuzung kamen, sahen wir plötzlich eine Gruppe Männer, die die Straße zu überqueren schien, als plötzlich einer dieser sein Gesicht in unsere Richtung drehte. Sofort war uns klar, dass es sich um einen der Mitarbeiter der APSA handelte, der uns am Treffpunkt bespuckt und bedroht hatte. Sie liefen auf unser Auto zu und etwa sechs von ihnen sprangen auf unser fahrendes Auto und schlugen mit ihren Füßen, Knien, Ellenbogen und Fäusten auf die Windschutzscheibe ein bis sie brach. Wir gerieten in Panik, konnten aber nicht wegkommen, da sie unser Auto blockierten. Einer schaffte es sogar, einem von uns mehrfach durch das geöffnete Fenster ins Gesicht zu schlagen, als er das Geschehen mit seinem Mobiltelefon filmen wollte. Er musste später von einem Notarzt wegen Kopfverletzungen und Wunden an den Beinen verarztet werden.

Besonders schockiert die Tatsache, dass sich die Attacke in Anwesenheit der lokalen Polizei ereignete, die zu keinem Zeitpunkt unseres mind. 5-minütigen Kampfes mit den hochaggressiven Angreifern eingriff. Wir konnten uns letztendlich befreien und zu einer nahegelegene Tankstelle retten, wo ein Krankenwagen, Polizei und Presse zur Stelle eilten. Die deutsche Botschaft hingegen ließ vergeblich auf sich warten und bat nur via Telefon um Vorsicht. Nach etlichen Presseinterviews direkt vor Ort und anschließenden mehrstündigen Vernehmungen bei der Polizei wurden wir im Morgengrauen mit Polizeigeleit in unser Hotel gefahren. Am nächsten Tag fanden wir uns mit vielen anderen Tierschützern zu einer großen Pressekonferenz ein, wo die jüngsten Ereignisse und Übergriffe der ASPA thematisiert wurden.

Brasov und wie es anders geht

Noch am selben Tag der Pressekonferenz fuhren wir mit Claudiu von Bukarest nach Brasov. Hier besuchten wir ein Shelter, das mit der Hilfe von Claudius Verein und anderer von einer Tötungsstation in ein echtes Tierheim umgestaltet wurde. Wir waren begeistert von den sauberen Gehegen, dem liebevollen Umgang der Tierpfleger mit den Tieren und der kleinen medizinischen Station, wo unkastrierte Hunde kastriert und verletzte behandelt werden. Besonders gefiel uns die große Wiese, auf der die Tiere Gassi geführt werden. Alles in allem bot sich uns ein völlig konträres Bild zur Tötungsstation in Slatina einen Tag zuvor. Dieses Shelter hier zeigt, dass es auch anders geht, wenn es einem um die Hunde und nicht um Geld geht. Genau um letzteres geht es jedoch vielen und es gibt viel davon zu holen...

Neubau einer Tötungsstation

Direkt im Anschluss an unseren Besuch des vorbildlichen Shelters fuhren wir mit Claudiu zu einem Bauprojekt in Brasov. Hier wird direkt neben einer Tierverbrennungsanlage eine 1,6 Millionen teure Tötungsstation gebaut, die 2016 fertiggestellt werden soll. Der Drahtzieher: Flavius Barbulescu. Dieser hat in den vergangenen Jahren gut 30.000 Hunde getötet. Wir hatten das Glück, ihn direkt vor Ort anzutreffen: Als wir mit Claudius Skoda auf den Schotterweg zur Baustelle bogen, sahen wir, wie eben eine schwarze Mercedes-Limousine durch das Tor fuhr. Als wir näher kamen, rutsche einer der Arbeiter hastig unter das Gittertor und verschloss es mit einer großen Eisenkette, damit wir ja nicht auf das Baugelände kommen konnten. Wir zückten unsere Kameras und versuchten, ein Bild der Baustelle sowie von Herrn Barbulescu zu erhaschen. Dieser war sichtlich in Aufruhr über unseren Besuch und es dauerte nicht lange bis die lokale und im Anschluss die reguläre Polizei auftauchten. Sie versuchten uns klarzumachen, dass es sich bei dem Gelände um Privatgrund handle, was wir aber entkräften konnten, da wir uns außerhalb des Geländes befanden und es kein Schild gab, das die Zufahrtsstraße als privat gekennzeichnet hätte.

Zwei Dinge waren für uns vor Ort sehr interessant: 1. Dass das angebliche "Tierheim" direkt neben einer Tierverbrennungsanlage gebaut wird. 2. Der Auftritt Barbulescus auf der schlammigen Rohbaustelle. Hier kommt einer, der sich als Tierschützer und Tierheimsleiter ausgibt mit einem teuren Nadelstreifenanzug, perfekt polierten Lackschuhen, Goldring und glänzender Mercedes-Limousine auf eine matschiges Baustelle gefahren. Der Mann strotze nur so von Geld, dass uns sofort bewusst war, was hier läuft. Man mag sich garnicht ausmalen, wieviele Millionen er bereits mit dem Tod der zehntausenden Hunde verdient hat, für den er verantwortlich ist. Wir hatten genug gesehen, vorerst. Es war Zeit, sich auf den Heimweg zu begeben. Wir verabschiedeten uns von Claudiu und traten die halbtägige Heimreise über unser Tierheim in Gyula (Ungarn) an - mit viel Informationen und vor allem Emotionen im Gepäck.

Konsequenzen und Zukunftspläne

Unsere und Claudius Interviews machten in Rumänien die Runde und kamen sogar bis nach Ungarn und Deutschland. Die Attacke auf uns hatte für Furore gesorgt. Uns war klar, dass wir hier ansetzen mussten, um das Thema auch in Deutschland noch mehr in den medialen und dadurch in den politischen Fokus zu rücken. Zahlreiche Nachrichten und Anfragen warteten auf uns bei unserer Rückkehr. Darunter enorm wichtige, wie die der österreichischen Juristin Brigitte Swoboda, die bezüglich der Hundetötungen in Rumänien eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof anstrebte. Wir ließen uns ärtzlich untersuchen und bekamen eine Traumatisierung attestiert. Diese Atteste und Statements zu unseren Erfahrungen ließen wir Frau Swoboda zukommen. Wir werden jederzeit vor dem EuGH aussagen, sollte dies von Nöten oder Nutzen sein.

Seither hat sich viel getan. Wir haben Gas aufgenommen und uns entschieden, unsere Erfahrungen in Rumänien in einer Kampagne münden zu lassen, um auch unseren Teil im Kampf gegen das Hundemassaker beizusteuern und uns solidarisch mit den vielen tollen Menschen zu zeigen, die hier und in Rumänien täglich Großes leisten, um den Hunden zu helfen. Wir schließen uns somit dem Widerstand der vielen Organisationen, Vereine, Initiativen und Aktivisten an, die nicht locker lassen und werden von nun an auf mehreren Ebenen versuchen, das Hundemassaker zu stoppen: Wir werden unsere bundesweiten Proteste intensivieren und über Deutschland hinaus nach Bukarest und Brüssel tragen. Unsere neu ins Leben gerufene Aktionsgruppe in Bukarest versucht, den etwas erlahmten Straßenprotest vor Ort wiederzubeleben und zu unterstützen. In Kürze werden wir darüber hinaus eine große Werbekampagne mit einem deutsch-rumänischen Promi starten, die das Thema Hundetötungen in den Fokus der breiten Öffentlichkeit transportieren soll.

Derzeit planen wir eine Protestreise nach Bukarest und eine Großdemo in Brüssel vor dem EU-Parlament. Es hat sich einiges losgetreten und wir werden dranbleiben - hoffentlich mit dir und deiner Unterstützung! Denn wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht! Denn Mitleid ist zu wenig!